SiegerehrungIn Tagen aufrichtigen Entsetzens über eine Tat, bei der in der vergangenen Woche 16 Menschen ihr Leben lassen mussten, ist die Diskussion über Killerspiele auf dem Fernsehbildschirm erneut entbrannt. Diese Art von „Unterhaltung“ trägt sicherlich nicht in dem Ausmaß dazu bei, dass Jugendliche Amok laufen, wie es uns viele Politiker vermitteln wollen, wenn sie jetzt wieder das Verbot dieser Spiele fordern. Ein solches Verbot, das in der Praxis unmöglich umsetzbar wäre, würde nur noch mehr den Reiz des Verbotenen steigern, den diese Spiele durch die Altersbeschränkung ohnehin schon haben. Dass es für Kinder und Jugendliche aber durchaus reizvolle Alternativen zu Gewaltspielen gibt, zeigt seit langem die Juso-AG „Move Ya!“. Deren „Mario Kart“-Turnier im Kinder- und Jugendtreff „Point“ unter der Leitung von Yvonne Diehm ist dort mittlerweile zur festen Institution geworden.
Die vierte Ausgabe des Gaudi-Rennens lockte erneut 24 begeisterte Teilnehmer in das Jugendzentrum. Dort war einiges geboten: Auf zwei großen Leinwänden konnten stets acht Spieler gleichzeitig ein Autorennen im Comic-Stil bestreiten. Unter der Turnierleitung von Christian Roth und Jan Kritzer und der regen Unterstützung durch Kristina Pollmann und Mathias Burger lieferten sich die flinken Finger zahlreiche spannende Rennpartien, bei denen es wie üblich galt, sich nach Herzenslust gegenseitig mit Schildkrötenpanzern, Bananenschalen oder Schrumpfblitzen zu sabotieren.
Für alle Teilnehmer und Zuschauer hieß es über drei Stunden lang „Nervenkitzel pur!“. Die 24 Rennfahrerinnen und Rennfahrer aller Altersstufen wurden für die Vorrunde zunächst in drei Gruppen aufgeteilt. In jeweils zwei Runden über vier Rennen wurden die 16 Punktbesten für das Halbfinale ermittelt. Nach zwei weiteren Spielrunden standen die acht Finalteilnehmer fest. Während die Spannung im Jugendzentrum brodelte, fuhren diese nun um den Sieg. Hier lagen die Nerven endgültig blank, musste doch nach jedem Einzelrennen der jeweils Letztplatzierte das virtuelle Lenkrad an den Nagel hängen.
Nacheinander schieden Margot Röhheuser, Cengiz Çimen, Nikolai Mansel, Martin Heß, Mario Röhheuser und Okan Özkar aus. Nun hatten Alexander Mansel und Ardijan Kelmendi die Bühne – und jeweils eine komplette Videoleinwand – ganz für sich alleine. Im Modus „Best-of-five“ lieferten sich beide ein erbittertes Duell. Lag der Titelverteidiger Ardijan Kelmendi bereits mit zwei Rennen in Führung, so konnte sich jedoch Alexander Mansel in einer atemberaubenden Aufholjagd doch noch überraschend durchsetzen und vierter Neulußheimer „Mario Kart-Champion“ werden. Neben einer Urkunde und einem Mediamarkt-Gutschein durfte er weiterhin eine Goldmedaille samt Wanderpokal entgegennehmen.
Bei der Siegerehrung durch Yvonne Diehm und Jan Kritzer erhielten die siegreichen Teilnehmer neben Medaillen und Urkunden zahlreiche Gutscheine. Diese wurden dem „Point“ für diesen Anlass großzügig vom Klappermax Kinder Abenteuerland und dem Fastfood-Restaurant Mac Donalds zur Verfügung gestellt. Der Beleg, dass Videospiele weder Blut noch Gewalt aufweisen müssen, um Jugendlichen aller Altersstufen Spaß zu machen, wurde somit auch an diesem Nachmittag spielerisch erbracht. Die schönsten Bilder des Turniers sind im Internet unter www.jusos-hockenheim.de und unter www.jugendtreff-point-neulussheim.de zu finden.
Simone Walter
